Windenergie

Die Bedeutung der Windenergie als saubere Energiequelle nimmt immer weiter zu. Schon seit Tausenden von Jahren nutzen Menschen die Kraft des Windes, zum Beispiel in Form von Windmühlen. In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Windenergie angesichts von Öl- und Atomkrisen immer attraktiver, da sie einen Beitrag zur Unabhängigkeit der Stromversorgung leisten kann. Heutzutage können etwa 45% der vom Wind erzeugten Energie in Strom umgewandelt werden, und die Windenergie nimmt mit einem Anteil von rund 5% am gesamten Energieverbrauch den ersten Platz unter den erneuerbaren Energien ein, gefolgt von der Wasserkraft. Dänemark hat in Europa den höchsten Anteil an Windenergie und deckt etwa 20% seines Energiebedarfs damit. Der Ausbau von Windparks und Windkraftanlagen wird in den nächsten Jahren weiter vorangetrieben, da diese Anlagen sehr umweltverträglich sind und kaum CO2 ausstoßen.

Die Wahl des Standorts für eine Windkraftanlage ist entscheidend, da ohne Wind auch die beste Anlage nicht funktionieren kann. Die Standortauswahl ist daher eines der wichtigsten Projekte bei der Planung. Gebiete ohne Hindernisse wie Bäume oder Gebäude sind am besten geeignet, damit der Wind ungebremst wehen kann und optimal genutzt wird. Windkraftanlagen werden daher vor allem in Küstenregionen, auf freien Höhenlagen im Binnenland oder auf dem offenen Meer gebaut. Derzeit sind die Standorte an Land in Deutschland nahezu ausgereizt, daher setzen immer mehr Investoren auf Offshore-Anlagen.

Wie funktionieren Windkraftanlagen?

Eine Windkraftanlage besteht aus einem Turm, einem Rotor, einem Getriebe und einem Generator. Der Rotor hat normalerweise drei Rotorblätter, die aus widerstandsfähigem Epoxidharz gefertigt sind. Mithilfe eines Stellsystems können die Rotorblätter optimal zum Wind ausgerichtet werden. Die durch die Bewegungen der Rotorblätter erzeugte Energie wird an ein Getriebe weitergeleitet, welches die niedrigen Drehzahlen in höhere Drehzahlen umwandelt. Anschließend wird die Energie an den Generator geleitet und der erzeugte Strom wird ins Stromnetz eingespeist und vom Endverbraucher genutzt. Eine solche Anlage hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 20 Jahren.

Um die Nutzung der Windenergie weiter voranzutreiben, sind noch weitere technische Entwicklungen notwendig. Windkraftanlagen werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz finanziell gefördert, indem feste Einspeisungspreise an die Betreiber gezahlt werden. Dadurch haben die Betreiber eine feste Finanzierungsgrundlage für ihr Projekt.